Ein zierlicher alter Mann kommt zögernd in den Döner-Laden. Schaut sich suchend um, der Mann hinter der Theke fragt, ob er helfen kann. Ja, wat haben Sie denn hier, ist die Frage. Alles, was Sie da oben sehen können, lautet im freundlichen Ton der Bescheid. Kopf im Nacken, Augen zusammengekniffen, schaut der Kunde nach oben. Schüttelt sachte den Kopf. Der Döner-Meister guckt sich das an, kommt rum und erklärt. Das ist Döner, dies ist türkische Pizza… dann legt er dem alten Herrn eine Hand auf die Schulter und sagt: Väterchen, wir haben auch Schnitzel im Brot. Soll ich Dir das machen? Ja, sagt der alte Mann, Schnitzel im Brot, det is jut. Während er sich einen Sitzplatz sucht, fragt der Döner-Meister, wie es mit einem Bierchen dazu wäre. Alkoholfrei hätten sie auch. Ja, sagt der alte Mann wieder, ja! Dit is ja wie Sonntach!
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was Sprache macht
Kantinenschlange Deutsches Theater, Dienstagmittag. Anstatt schlicht zu bezahlen, fängt die lockige Kundin eine Debatte über das angeschriebene Menü an. Dort steht: Schweinebraten mit Klöße. Das müßte doch bitte „mit Klößen“ heißen, das sei doch ein Akkusativ, nn, mit KlößeN!, betont die Kundin. Die Kassiererin lächelt milde. Und wenn das jetzt um sich greife, schließlich sei das Deutsche Theater doch ein Vorbild und das müsse man sich doch mal klar machen, man hätte doch eine Verantwortung! Die Kassenschlange wird unruhig, von Grammatik werde man schließlich nicht satt und man nähme die Klöße auch ohne nn. Die Kassiererin macht hmm und guckt und guckt noch mal milde und befindet versöhnlich: Najut, wenn et Ihnen so stört.